Spatenstich zum Projekt „Einrichtung einer 4. Reinigungsstufe“ am 20. Oktober 2022

Bild vlnr: Herr⁠ von⁠ ⁠Petersdorff⁠-⁠Hagendorn, Herr Wiegand Jr., Herr Bürgermeister Faulhaber, Herr Verbandsvorsitzender Odszuck, Herr Wittlinger, Geschäftsführer AZV Herr Oehlke

Der Abwasserzweckverband Heidelberg setzt sich aus den Städten Heidelberg, Eppelheim, Neckargemünd, Neckarsteinach sowie der Gemeinde Dossenheim zusammen. Im Großklärwerk im Handschuhsheimer Feld wird das Abwasser von umgerechnet 360.000 Einwohnern gereinigt.



Das entspricht einer stündlichen Abwassermenge von bis zu 5,6 Mio. Litern Abwasser. Die Kläranlage ist bislang mit drei Reinigungsstufen ausgestattet: einer mechanischen, einer biologischen und einer chemischen Reinigungsstufe. Es werden bisher bereits 95 % der anfallenden Phosphorverbindungen im Klärwerk aus dem Abwasserstrom entfernt. Zur weiteren Verbesserung der Phosphorelimination und zur zusätzlichen Spurenstoffentfernung (z.B. Arzneimittelrückstände o-der auch Röntgenkontrastmittel) wird der Abwasserzweckverband Heidelberg eine 4. Reinigungs-stufe bauen.
In umfangreichen Vorversuchen im halbtechnischen Maßstab hatte der Abwasserzweckverband Heidelberg geprüft, welche Verfahren zur Phosphorentfernung und zur Spurenstoffentfernung unter Berücksichtigung der spezifischen Bedingungen am Standort umsetzbar und wirtschaftlich vertretbar sind.
Zukünftig wird die Kläranlage in Heidelberg durch eine 4. Reinigungsstufe um ein kombiniertes Verfahren aus Ozonung, Fällung und biologisch aktiver granulierter Aktivkohlefiltration ergänzt. Durch die Erweiterung der Kläranlage in Heidelberg um eine 4. Reinigungsstufe wird der Eintrag von Spurenstoffen in den Neckar auf ein Minimum reduziert und die Wasserqualität des Neckars deutlich verbessert.
Die Gesamtkosten des Projekts betragen rund 48 Mio. € brutto. Das Vorhaben wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg mit rund 9,0 Mio. € gefördert. Zudem kann das Projekt über 6 Jahre mit der Abwasserabgabe verrechnet werden. Das entspricht einem weiteren Betrag von ca. 4,0 Mio.€, der unmittelbar die laufenden Betriebskosten der Kläranlage mindert. Unter Berücksichtigung der Förderung und der Verrechnungsmöglichkeit reduzieren sich die Gesamtkosten auf 35 Mio.€.

Im Juli 2022 wurden die Arbeiten für Los 01 (Rohbau-, Erd- und Gründungsarbeiten in Höhe von 15,6 Mio. € an die Bauunternehmung Glöckle Hoch- und Tiefbau GmbH, Schweinfurt, vergeben. Vorbereitende Arbeiten zum Abtrag des Erdwalls werden bereits ausgeführt. Die gesamte Bauzeit beträgt ca. 3,5 Jahre. Anschließend folgt die Inbetriebnahme- und Optimierungsphase.
Während der Bauphase wird es zu einem LKW-Aufkommen von ca. 10 bis 50 Fahrten pro Tag kommen. Die Baustellenfahrzeuge werden von Dossenheimer Gemarkung aus über die Alte Römerstraße zur Baustelle fahren. Der abfließende Verkehr wird über die Tiergartenstraße geführt. Durch diese Maßnahme ist sichergestellt, dass kein Baustellenbegegnungsverkehr stattfindet. Für die Fahrradfahrer und Fußgänger wurde eine Umleitung bereits eingerichtet und ausgeschildert